Ich war neu in der Stadt, da ich hier einen Lehrerjob angeboten bekommen hatte. Ein Glück für mich, denn ich war gerade erst frisch aus dem College gekommen. Ich hatte schnell meine Sachen abgelegt und beschloss dann, mich in der Stadt ein wenig umzusehen. Es gefiel mir hier recht gut und ich konnte mir auch vorstellen, dass ich es hier eine Weile aushalten konnte, bis ich vielleicht meinen großen Traum, eine Weltreise machen, antreten würde.
So lief ich also durch die Straße, bis ich auf ein Pub stieß und da ich meine Füße etwas ausruhen wollte, schien mir das eine gute Lösung zu sein, um mich dort etwas zu stärken. Ich trat also ein und sah mich kurz um. Es war recht voll hier, doch fand ich noch einen freien Platz an der Bar. Ich setzte mich und bestellte mir ein Bier, dann nahm ich einige Unterlagen aus meiner Tasche und besah mir meinen Stundenplan. Ich unterrichtete Biologie und Chemie, zwei Fächer, die es bei den Schülern nicht leicht hatten, aber ich würde versuchen, ihnen die wesentlichen Dinge nicht nur mit der Theorie nah zu bringen. Ich hatte mir für meine Lehrerzeit einen Plan zurecht gelegt und hoffte, dass dieser auch aufgehen würde. Mit einem Lächeln an meine Gedanken gerichtet, trank ich also und machte mir weitere Notizen unter die, die ich bereits niedergeschrieben hatte.
Ich war bereits nach 20 Minuten an dem Pub angekommen und ging durch den Hintereingang hinein. Direkt im Anschluss lief ich in das Büro meines Chefs um ihm zu sagen, dass ich heute eine Extra Schicht schiebe. Zum Glück mussten wir in der Bar keine Uniform tragen, sodass ich sofort ohne Umschweife hinter die Bar trat. Kaum da, kamen schon die ersten Bestellungen, die für mich jedoch Keinerlei Probleme darstellten, da ich schon geübt war. Und so begann ein Abend, bei dem ich nicht wusste, was am Ende raus kommt. Hätte ich vorher gewusst wen ich hier kennen lernen würde, hätte ich mich nicht von meiner traurigeren Seite gezeigt.
Irgendwann sah ich von meinen Notizen auf und sah mich hier etwas um. Diese Bar erinnerte mich an etwas, vielleicht würde das hier eine perfekte Kulisse für mein neues Buch werden. Ein Lächeln huschte über meine Lippen, als mir die Ideen durch den Kopf gingen und sofort schrieb ich weiter, ohne die nette Kellnerin zu bemerken, die gerade auf mich zukam.
Ich merkte, nachdem ich die meisten Bedient hatte, dass noch ein Gast ganz verträumt und in seine Arbeit war, an der Bar saß und dessen Glas leer war. Ich lief geschmeidig auf ihn zu und lächelte freundlich. "Entschuldigung, möchtest du noch was trinken?", dass erste mal als ich fragte reagierte er nicht und so tippte ich ihm auf die Schulter, was ein wenig kribbelte. Als er einen Satz zu ende schrieb blickte er auf und was ich erblickte, lies mir meinen Atem stocken, was wohl auf Gegenseitigkeit beruht, denn er hörte auch kurz auf zu Atmen.
Ich schrieb gerade eifrig meine Notizen weiter, als ich auch schon gestört wurde. Gerade wollte ich die Person ankeifen, doch was ich dann erblickte, als ich den Kopf hob, ließ mir den Atem stocken. Ich sah in diese Augen und war hin und weg von ihnen.
Doch schnell fing ich mich wieder und lächelte sie an. "Ich hätte gern noch eine Cola", meinte ich daraufhin nur und wandte mich erneut meinen Notizen zu. Nein nein nein, ich bin hier, um ein neues Leben zu beginnen und mich nicht wieder in irgendwelche wilden Abenteuer mit irgendwelchen scharfen Mädels zu stürzen.
Als ich ihren Blick immer noch auf mir spürte, sah ich erneut zu ihr. Ich hob eine Augenbraue. "Ist noch etwas?", wollte ich wissen und hoffte, dass ich nun nicht allzu unfreundlich geklungen hatte.
Mist, warum war er jetzt so angepisst. Ich wollte ihn doch nur fragen, was er hier so allein macht. "Ach ist egal. Ich will dich nicht weiter belästigen." Ich kippte ihm missmutig seine Cola in ein Glas und knallte sie ihm vor seine Arbeitsunterlagen. "Hier bitte schön. Viel erfolg bei der Arbeit." Mit diesen Worten wendete ich mich von ihm ab.
Perplex sah ich zu ihr und wusste gerade nicht genau, was sie für ein Problem hatte. Ich legte den Stift aus der Hand und seufzte. Okay, wahrscheinlich hatte ich doch angepisst geklungen. "Tut mir Leid", meinte ich, bevor sie sich anderen Arbeiten zuwenden konnte. "Ich bin nur etwas im Stress, hab viel zu tun." Ich lächelte sie schwach an, als sie ihren Kopf in meine Richtung drehte.
Ich zuckte die Schultern. "Ich hab hier einen Job bekommen und bin noch nicht lange in der Stadt, das macht irgendwie nervös", lächelte ich sie an und packte dabei meine Unterlagen zurück in den Rucksack. "Ach nichts besonderes", wich ich dem Thema aus. "Also, sorry nochmal. Ich wollt nicht irgendwie unfreundlich sein."
"Mal schauen. Wahrscheinlich seh ich mir noch etwas die Stadt an, aber jetzt weiß ich ja schonmal, wo ich hinkommen kann, um nette Mädels zu treffen." Ich lächelte sie freundlich an. Eigentlich wollte ich ja nicht über das Skript sprechen, aber wenn es sie schon interessierte, warum also nicht? "Ach, ich schreibe gerade an einem Roman und fand irgendwie, dass die Location hier ganz gut da reinpassen würde."
Ich grinste. "Ach, über dies und das. Was mir gerade so einfällt. Im Moment arbeite ich an irgendso einem Teenie-Ding." Ich musste kurz lachen und sah sie dann wieder an. Ich folgte ihrem Blick zu den 'Barbies'. "Die meine ich ja auch gar nicht. Aus dem Alter bin ich wirklich raus, mich mit solchen abzugeben. Das hab ich früher oft genug getan." Ich blickte ihr in die Augen und lächelte charmant.
'Merkte er denn nicht das ich auch in dem alter der Barbies bin?!Wenn mir mal jemand gefällt, dann mag der mich nicht!', dachte ich und Fasste einen Entschluss. "Ach so einem Teenie-Ding. Ich muss jetzt weiter arbeiten. Viel Spaß mit den Frauen." Nachdem ich das sagte, drehte ich mich um und kümmerte mich um den Rest der Meute die vor meinem Tresen standen und setzte ein falsches lächeln auf.
Ich sah ihr verwirrt hinterher. 'Was war denn nun kaputt?', schoss es mir durch den Kopf und trank einen Schluck meiner Coke, doch ich ließ sie keine Sekunde aus den Augen. Irgendwie gingen mir viele Fragen durch den Kopf. Hatte ich irgendetwas falsches gesagt?
Ich seufzte. Jetzt wusste ich auch wieder, warum ich nach meiner letzten Beziehung erst einmal von Frauen die Nase voll hatte. So sah ich mich in der Bar um. Früher hatte ich mich in solchen Momenten immer mit dem weiblichen Geschlecht amüsiert, aber irgendwie war die Luft raus. Wahrscheinlich würde ich wirklich noch als ewiger Single sterben.
Ich wusste nicht warum, aber es tat so weh, ihn einfach da sitzen zu sehen, ohne das ich bei ihm stehen konnte. Grade als ich mir einen Wodka nehmen wollte ertönte die Stimme, meines Chefs hinter mir. "Emily du weißt dass du keinen Alkohol trinken darfst, du bist doch erst 17." Kaum sagte er das, schnappte er mir das Glas aus der Hand und trank es in einem Zug durch, ehe er wieder nach hinten verschwand.
Ich hatte die Szene beobachtet und auch alles gehört. Sie war wirklich erst 17? Das konnte ich kaum glauben. Ich seufzte, trank die Cola aus und legte einen 10er auf den Tisch, dann stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Ausgang, dabei hatte ich nicht bemerkt, wie ich mein Handy an der Bar liegengelassen hatte.
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