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Ich lief grade den Rest des Flures runter, als ich nach 5 Minuten vor dem Zimmer stand, dass die Nummer 666 hatte. Ich hob meine Hand und Klopfte 3-mal. Ich hörte hinter der Tür ein Dumpfes Geräusch, dann ein Fluchen, als mir plötzlich die Tür mit Schwung geöffnet wurde. Was ich da erblickte war einerseits Verstörend, aber andererseits zum Tod-lachen. Das Mädchen vor mir hatte gerötete Wangen und ihre Haare fand man zusammen geknubbelt neben ihrem Kopf in einem nicht sehr gesund Aussehenden Knoten vor. Es war Kaugummi drinnen.

Genervt schrie ich kurz auf, als ich versuchte das Kaugummi aus meinen Haaren zu bekommen.
Ich wollte das Kaugummi eigentlich nur wegschmeißen, aber dann ist mir eine Strähne ins Gesicht gefallen. Ich wollte sie aus meinem Gesicht streichen, aber hatte vergessen, dass ich das Kaugummi noch in der Hand hatte.
Zu meinem Glück klopfte es auch noch an der Tür. Gehetzt und noch immer versuchend das Kaugummi zu entfernen, lief ich zur Tür. Dabei stieß ich mir auch noch meinen Fuß am Koffer, der geöffnet im Zimmer lag. Ich fluchte einmal und riss dann die Tür auf.
Vor mir stand ein hübsches junges Mädchen was mich anlächelte, doch bei meinen bestimmt lustigem Anblick breitete sich ihr Lächeln zu einem Grinsen aus.
"Ja, was gibts?" fragte ich möglichst freundlich. Ich wollte meine schlechte Laune wegen diesem bis jetzt blöden Tag nicht an ihr auslassen.

"Ich bin deine neue Mitbewohnerin! Freut mich dich kennen zulernen." Kaum hatte ich das gesagt, drängt ich mich an ihr vorbei und legte meinen Koffer auf das freie Bett. Ich merkte kaum das sie wieder rein kam und versuchte das Kaugummi zu entfernen, da ich hoch konzentriert nach meiner Schere suchte. "Ahh da bist du!" rief ich aus als ich die Schere in der Hand hielt. Ich drehte mich zu ihr um, schaute sie schelmisch Grinsend an und bewegte mich auf sie zu. "So dann richten wir mal deine Haare!"

Sie sagte sie sei meine neue Mitbewohnerin und schob mich dann einfach beiseite um ins Zimmer zu gehen. Etwas verbüfft sah ich ihr nach. Dann fasste ich mich wieder und schloss die Tür.
Während ich noch immer versuchte mein Kaugummi zu entfernen, fummelte sie in ihrer Tasche rum und hielt am Ende triumphierend eine Schere hoch.
Grinsend ging sie auf mich zu. "So dann richten wir mal deine Haare!" - "WAS?" schrie ich schon fast panisch und ging ein paar Schritte rückwärts. "Bitte nicht abschneiden! Ich habe sie gerade erst wieder langwachsen lassen!" sagte ich und ging weiter rückwärts. Fast wäre ich über meinen eigenen Koffer am Boden gestolpert.

Mein Gott, ich musste alles dran setzten, keinen Lachkrampf zu bekommen! Sie rastete richtig aus, jetzt heißt es erst mal beruhigen. "Hey Chill mal. Ich werde dir die beste Frisur deines Lebens machen. Guck dir meine Haare an. Das ist ein Haarschnitt Ala-Emily. Komm schon, lass mich das machen und Spaß haben." Als ich das sagte schaute ich sie quengelig an und schmollte, wie ein Baby. Ich hatte sie.

Emily sah mich lachend an und fing danach an zu schmollen, weil sie mir anscheinend unbedingt eine neue Frisur machen wollte.
Seufzend gab ich mich geschlagen.
"Na schön. Aber ich will danach noch immer lange Haare haben,"sagte ich als Bedingung. Sie grinste und nickte und ich ließ mich auf mein Bett fallen.
"Na dann fang mal an,"sagte ich mit leichten Zweifeln in der Stimme.
Sie stellte sich hinter mich und machte sich schließlich an meinen Haaren zu schaffen.
Als ich sah wie die ersten Haaresträhnen auf den Boden fielen hätte ich am liebsten angefangen zu heulen.

Während ich fröhlich vor mich hin schnitt und dabei summte, konnte ich die Anspannung meiner Mitbewohnerin richtig fühlen. Sie war steif wie ein Brett. Grade als ich vorne an der Haupt stelle, also wo das meiste Kaugummi die Haare schnitt zuckte sie zusammen, denn das war eine verdammt lange Strähne. Nach einer Stunde war ich mit meinem Ergebnis zufrieden und wuschelte ihr nochmal durch ihre Haare, die jetzt endlich wieder besser aussahen und einen richtig modischen Stufenschnitt hatten. Davor hatte sie richtig langweilige Haare, doch jetzt sah es richtig klasse aus. Ich lief kurz zu meinem Koffer, holte meinen XXL Spiegel raus und hielt ihn ihr vor das Gesicht.

Angespannt wartete ich bis sie einen riesigen Spiegel rausholte. Ich schloss meine Augen und traute mich zuerst nicht reinzusehen, doch schließlich nützte es nichts. Zögerlich öffnete ich meine Augen
Erschrocken sah ich mein Spiegelbild an. "Oh.Mein.Gott!" Fast schon ungläubig strich ich mir durch meine Haare, die jetzt unglaublich aussahen. Lachend sprang ich auf und fiel Emily in die Arme.
"Danke, danke, danke! Du bist ab heute offiziell meine persönliche Heldin!" grinste ich und löste mich wieder von ihr.
"Ach ja übrigends. Ich bin Jamie Brighton, Psychologiestudentin!" stellte ich mcih erst einmal lachend vor.

"Haha gut das wir uns jetzt schon Vorstellen.", sagte ich sarkastisch, ehe ich fortfuhr. "Ich bin Emily Shane! Ich Studiere alles was mit Kunst und malen zutun hat. Nur singen kann ich nicht." Ich war wie immer so euphorisch, dass ich sie sofort ohne zu zögern an mich drückte. "Ich würde zwar gerne weiter reden, aber wir zwei müssen jetzt erst mal meinen Koffer auspacken. Du hilfst mir doch oder?" Ich zog sie zu meinem Bett und sagte ihr wo was hin kommen sollte, doch sie guckte nur geschockt in meinen Koffer rein.

Ich nickte lächelnd und wollte ihr wirklich helfen den Koffer auszuräumen, aber als ich den Inhalt sah klappte mir die Kinnlade runter.
"Du meine Güte. Wolltest du hier für immer wohnen bleiben? Und ist das von Chanel?" fragte ich entzückt und auch schockiert als ich ein Oberteil aus dem Koffer zog.
"Wenn ich dir helfe musst du mir dann aber auch helfen!" grinste ich. "Und achja. Ich entbehre keine Schrankhälfte von mir. Deine Klamotten passen doch nie in deinen Schrank."
Noch einmal besah ich mir den riesigen Wäscheberg in ihrem Koffer, bevor ich anfing die Kleidung einzuräumen.

Ich Überlegte kurz wie ich mein Schrank Problem lösen konnte, als mir was einfiel. "Nee musst du nicht ich lasse mir einen Extra Schrank liefern. Und übrigens das ist grade mal ein viertel meines Kleiderschrankes", als ich das sagte, fielen ihr die Augen raus. Nach einer weiteren Stunde hatten wir noch nicht mal eine Hälfte meines Koffers ausgepackt, doch es passte nichts mehr in den Schrank und so gaben wir auf und wendeten uns dem Koffer von Jamie zu. Als ich ihr Sachen in der Hand hielt war ich einfach nur schockiert. 'Was ist das den für ein Second-Hand Zeug', dachte ich angeekelt.

Ich bemerkte ihren leicht arroganten Blick bei meinen Klamotten. Genervt stöhnte ich auf.
"Herr Gott....nicht jeder hat einen reichen Daddy wie du,"sagte ich wütend und riss ihr einfach
mein Oberteil aus der Hand.
"Außerdem kommt es auch auf die richtige Mischung und nicht auf die Marke an."
Beleidigt nahm ich meinen Koffer und schleppte ihn auf mein Bett.
Langsam fing ich an meine Sachen in den Schrank zu legen.
"Du brauchst mir übrigends nicht mehr helfen! Sonst kriegst du noch die Krankheit der Armut,"sagte ich giftig.
So taff ich äußerlich wirkte, so verletzt war ich innerlich.
Krampfhaft versuchte ich nicht zusammenzubrechen. Ich meine sie konnte nicht ahnen, dass mein Vater vor einem Jahr erst verstorben ist, oder das meine Tante und Onkel sich fast das gesamte Erbe unter den Nagel gerissen hat und wir nun viel zu wenig Geld hatten. Oder das ich auch nur wegen einem Stipendium hierher durfte.
Aber trotzdem kann man doch etwas sensibler sein!
Aber was solls. Wenn sie mich so nicht akzeptiert....dann eben nicht. Ich bin nur hier um einen guten Abschluss zu bekommen, eine gefragte Psychologin zu werden und dann mit meinem Einkommen meiner Familie endlich ein besseres Leben zu ermöglichen.

'Oh Scheiße', dachte ich. Ich wollte doch nicht, dass sie traurig wird. Was ich ihr auch sofort sagte. "Hey Jamie, ich habe nicht so geschaut, weil es keine Marken Klamotten sind, okay? Ich finde einfach das es nicht dein Stil ist. Dir sollten eigentlich keine Pastelltöne stehen können. Du musst eher etwas knalliges anziehen. Ich habe nichts gegen Arme Menschen, damit du das weißt! Ich gebe nichts von dem Geld meiner Eltern aus! Ich verdiene es mir durch meinen Job als Barkeeperin selbst. Im Gegensatz. Ich helfe Armen Menschen mit Spenden. Aber wenn du dachtest ich sei so eine Art Mensch, müssen wir keine Freunde, oder gar Bekannte sein." Mit diesen Worten stürmte ich raus, meinen Autoschlüssel in der rechten Hand und mein Portmonnaie in der anderen. Ich sprang in mein Auto. Als es an war, fuhr ich mit quietschenden Reifen in die Richtung in der die Bar war in der ich Arbeitete. Ich brauchte Ablenkung!

Leicht geschockt sah ich ihr nach. Das konnte ich ja nicht ahnen.
Aber aus irgendeinem Grund war ich jetzt beleidigt. Meine Klamotten standen mir sehr wohl sehr gut!!
Ich seufzte einmal frustriert auf und warf dann den Rest meiner Kleidung einfach in den Schrank.
Wütend knallte ich die Schranktür zu und schmiss mich anschließend aufs Bett.
Genervt fuhr ich mir durch meine blonden Haare.
'Warum musste das auch immer mir passieren? Was für ein Scheiß Tag!'